SimStadt 2 – Das Projekt im M.O.S.S. – Fokus

3D Simulation urbaner Energiesysteme ist Thema des Forschungsprojekt das M.O.S.S. gemeinsam mit den Partnern HFT Stuttgart, GEF und den Anwendungspartner Stadtwerke Mainz und Stadtwerke Stuttgart bearbeitet. Dabei geht es vor allen darum, Szenarien einer zukünftigen Energieversorgung aus bestehenden Situationen abzuleiten, entsprechend zu simulieren und die jeweiligen Lösungen abzuleiten. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter dem Förderkennzeichen 03ET1459B gefördert.

Neben der Nutzung der M.O.S.S. Serviceplattform, aus der heraus Eingangsdaten für die Berechnungen abgeleitet werden, bringt M.O.S.S. die Software WEGA und novaFACTORY zur Steuerung der Berechnungen und zur Verwaltung von Szenarien in das Projekt ein.

Für ein zu betrachtendes Gebiet können im ersten Schritt Basisinformationen von der M.O.S.S. Serviceplattform abgerufen werden, die das Projektgebiet beschreiben und eine Berechnung ermöglichen. Hierzu werden die bei M.O.S.S. vorliegenden Daten nach Bedarf mit weiteren Daten (z.B. Zenus-Daten, Wetterdaten) verknüpft. Die so vorliegenden Daten können zur Berechnung des Status-Quo genutzt werden oder durch Anpassung der Daten und Berechnungsparamenter zu einer verbesserten Situationsbeschreibung oder Planungsszenarien angereichert werden. In den Varianten können die Daten entsprechend des Szenarios bearbeitet werden (hinzufügen oder löschen von Gebäuden, Änderung der Sachdaten zu Gebäuden etc.).

Für die Verwaltung der Szenarien kommt die EMS-Technologie mit der Web-Oberfläche WEGA-Variant zum Einsatz. Als Datenmodel wird das SimStadt-Datenmodel,  mit Teilen des Energy-ADE-Datenmodels angereichert, verwendet. Die Ausgangsdaten und die Ergebnisse der Szenarien werden in Varianten gespeichert.

Innerhalb der Varianten können die Daten mit weiteren Daten z.B. SmartMeter-Daten angereichert werden. Die Verwendung dieser Daten kann von einer einfachen Anzeige bis hin zu komplexen Auswertungen reichen.

Aus den so erstellten Varianten werden die Eingangsdaten für die Simulation abgeleitet. Die eigentliche Simulation erfolgt durch die Fachsoftware der Projektpartner, kann aber mittels der Eigenen Workflows Technologie von M.O.S.S. angebunden werden. Die dort entstehenden Ergebnisse können in das EMS-System übernommen werden und stehen dort zur weiteren Analyse bereit. Jede erstellte Variante kann in der entsprechenden Ausprägung angezeigt und mit anderen Varianten überlagert werden.

In der folgenden Abbildung ist die Systemarchitektur zusammengefasst.

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Systemkomponenten sind über nummerierte Pfeile abgebildet.

  1. WEGA kommuniziert mit novaFACTORY via http über die RemoteServlet-Schnittstelle von novaFACTORY. Hierüber werden insbesondere die folgenden Operationen durchgeführt:
    ♦ Generierung einer Dateiauswahlliste für die Wahl einer zu importierenden Datei aus dem nutzerbezogenen Austauschverzeichnis
    ♦ Initialisierung eines Importprozesses
    ♦ Initialisierung eines Exportprozesses
  2. novaFACTORY hat via Fileprotokoll lesenden und schreibenden Zugriff auf die nutzerbezogenen Austauschverzeichnisse, um die folgenden Operationen auszuführen:
    ♦ Lesen des Verzeichnisinhaltes für die Import-Dateiauswahlliste in WEGA
    ♦ Abholen einer zu importierenden Datei im Rahmen des Importprozesses
    ♦ Ablegen einer exportierten Datei als Abschluss des Exportprozesses
  3. WEGA kommuniziert mit WEGA-EMS via http über die EMS REST Schnittstelle, um:
    ♦ Informationen zu existierenden Objektklassen, Projekten und Varianten zu ermitteln und anzuzeigen
    ♦ Geo- und Sachdaten aus Projekten und Varianten anzuzeigen
    ♦ Editieroperationen auf diesen Daten durchzuführen
  4. Die Fachanwendungen haben  via Fileprotokoll lesenden und schreibenden Zugriff auf die nutzerbezogenen Austauschverzeichnisse, um die folgenden Operationen auszuführen:
    ♦ Ablage eines Datenstandes, der in eine Variante des zentralen Datenbestandes überführt werden soll
    ♦ Lesen eines Datenbestandes, der aus dem zentralen Datenbestand exportiert wurde, um in einer der Fachanwendungen weiter verarbeitet zu werden.
  5. novaFACTORY kommuniziert via http mit WEGA-EMS über die EMS REST Schnittstelle, um:
    ♦ Fachdaten in eine Variante zu importieren
    ♦ Fachdaten aus einer Variante zu exportieren